Erweiterung von Warenanahme und Exportrampe

9. Dezember 2017

Nachdem unsere Firma nun jahrelang mit guten und exporterfahrenen Lieferanten arbeitet, musste doch die Einsicht erfolgen, dass Früchte Naturprodukte sind die manchmal früher oder später reifen und nicht auf den Tag genau angeliefert werden können. So kann es geschehen, dass ein Lieferant statt Montag mit einem Tag Verspätung erst am Dienstag seine Früchte anliefert und ein anderer Lieferant, dessen Anlieferung für Mittwoch eingeplant war, einen Tag früher vor unseren Pforten steht.

Lange Rede, kurzer Sinn: Um diese ungeplanten Schwankungen auszugeichen braucht man… Platz!

Die Erweiterung erfolgt im Bereich der Warenannahme und gleichzeitig im Bereich der Exportrampe, denn auch die Exportkapazitäten sind gestiegen. Der bisherige Bereich der Fruchtannahme wird in ein Rohwaren- und Exportwarenlager umgewandelt. Der neue Warenannahmebereich wird auf eine weitere Fläche von 500m² umgesiedelt, auf der sich auch ein neues Rohwarenlager befindet.

Hier erfolgte zuerst der Bau einer Bewährungsmauer mit 1,40m Höhe.

Foto: Bewährunsmauer hier noch ohne Betonanker (=oberer Abschluss).

Diese 500m² große Fläche musste nun mit mehr als 630m³ Laterit aufgefüllt werden. Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Bei 18 Hektar Land kein Problem! Innerhalb von drei Tagen war der Bereich mit Schotter aus dem anderen Eck des Grundstücks aufgefüllt. Ein weiterer positiver Effekt der Eigennutzung: Dort ist das Gelände nun eben und öffnet weitere wirtschaftliche Möglichkeiten der Verwendung.

Während alle bisherigen Arbeiten ausschließlich in Eigenregie erfolgten, wird für die Bodenplatte und die Fundamente der darauf zu errichtenden Halle ein Experte hinzugerufen. Schließlich muss das Gebäude später allen statischen und dynamischen Anforderungen entsprechen – auch den orkanstarken Stürmen in der Regenzeit. Unser deutscher Freund und Bauingenieur Raphael ist dafür der richtige Mann!

Foto: Raphael in seinem Element.

Nun zum Thema: Beton (-ieren):

Für diese Großfläche kommt eigentlich nur Fertigbeton in Frage. Im deutschen Verständnis von Fertigbeton (englisch: „pre-mix concrete“) wird dieser in einem Betonmischwerk erstellt, das diesem Bild entspricht:

Das dem nicht so sein muss, war selbst dem Geschäftsführer (Frank) und dem Produktionsleiter (Achea, beide Bauherren im eigenen Sinne) neu:

Bei dieser „Aktion“ (Anlage wollen wir es lieber nicht nennen) fährt ein Betonmischer-Lkw unter den Holztrichter und ein Bagger befüllt diesen mit Steinen, Sand und Zement. Wie soll hier nun das richtige Mischungsverhältnis zwischen Sand, Steinen, Zement und Wasser sichergestellt werden???

Nicht ganz einfach, aber machbar:

  • Schaufel des Radladers / Baggers vermessen und Fassungsvermögen in Kubikmeter ermitteln.
  • Einen unserer Mitarbeiter danebenstellen, um das Mischungsverhältnis zu überwachen und (wichtig:) die Anzahl der Zementsäcke zu zählen.
  • Hinzugabe des Wasser erst bei Anlieferung in unserer Firma unter Aufsicht des Bauingenieurs Raphael.

Nach drei Tagen konnte nun die Bodenplatte durch das etwas „lokale“ Mischverfahren endlich fertiggestellt werden. Das Ergebnis kann sich allerdings sehen lassen:

Foto: fertige Betonfläche, noch unverputzt und ohne Betonstufen.

Jetzt wird es wieder etwas „westlicher“: Stahlhalle aus Ägypten, Kühlhaus und Bodenfliesen aus Deutschland. Dies ist hinsichtlich der Qualität stets ein willkommener Vorteil; jedoch ist durch den Kostendruck in der Industrie in Europa und auch bei den Ägyptern mal wieder nichts auf Lager. Alles muss angefertigt werden. Da dies bekannt ist, haben wir die Halle schon längst vorbestellt. Sie ist schon seit 2 Monaten vor Ort und mit einem zusätzlichen Rostschutzanstrich versehen – doch was fehlt….: Das richtige Wetter zum Aufbau! Gerade dieses Jahr scheint die Regenzeit kein Ende finden zu wollen. Um den für den Aufbau nötigen Kran effektiv nutzen zu können und sowohl Material, als auch Arbeiter nicht durch ein Unwetter zu gefährden, muss ein starker Regen ausgeschlossen sein. Nun gut, wir warten. Fliesen brauchen einen Monat, das Kühlhaus sogar drei Monate bis zur Verschiffung nach Ghana.

Anfang Dezember packte uns die Langeweile und der Tatendrang stieg: Jetzt fangen wir mal an! Der Autokran aus Accra traf pünktlich um 8:00 Uhr ein. Arbeitszeit: 8 Stunden, nicht mehr. Wichtig wie vor 11 Jahren beim Aufbau der Halle ist immer der richtige Standort des Krans, denn das Umsetzen kostet Zeit. Also los:

Foto: 8:33 Uhr, der erste Pfeiler steht. Gerüstaufbau.

Foto: 9:44 Uhr, zweite Pfeiler steht. Probleme beim Anschluss an die bestehende Halle. Da haben wir zu wenig Material entfernt. Dauert fast eine Stunde!

Foto: 14:19 Uhr, alles läuft gut. Nur Unwetter im Hintergrund. Aufbaureihenfolge wird daher geändert.

Foto: 16:37 Uhr fertig! Die Sonne scheint. Kran schon nach Hause geschickt. Nur noch ein paar Schraubverbindungen nachziehen…

Foto: nach 18:00 Uhr. Spontane Party mit allen Peelco-Mitarbeitern  in der benachbarten Open-Air-Bar.  Gut gemacht! Ein Danke an alle männlichen Angestellten unserer Firma (plus Sonderbonus natürlich…)

Nach einem erholsamen Wochenende wurden dann am Montag die Dachpaneelen verlegt.

Foto: fast geschafft! Der Export-Lkw (hinten) dient als verlängerte Trittleiter.

Foto: fertig!

Wir haben nun noch ein wenig Zeit bis das Kühlhaus aus Deutschland eintrifft und werden diese nutzen, um Fliesen zu verlegen, ein Büro für die Warenannahme auf der Plattform zu errichten und eine Zwischendecke aus Beton einzuziehen. Mehr dazu ein einem späteren Beitrag.

Kontakt

PEELCO Ltd.
P.O. Box AN5244
Accra, Ghana

Verarbeitung tropischer Früchte:
Fresh-Cut Fruits
Säfte aus der puren Frucht